Pädagogik unserer Kinderkrippe
Das Kind dort abholen,
wo es steht.
In den ersten drei Jahren lernt ein Kind so viel wie in seinem weiteren Leben nicht mehr. Es lernt grundlegende Dinge, die später nur noch verfeinert werden. Wir wollen die uns anvertrauten Kinder in den wichtigsten Jahren ihrer Entwicklung durch intensive Betreuung und liebevolle Zuwendung begleiten, unterstützen und fördern, um ihnen die bestmögliche Voraussetzung für eine gesunde Entwicklung zu bieten. Durch Anregung und Impulse motivieren wir die Kinder, die Welt zu erforschen und zu erobern. Auch das Freispiel nimmt einen wesentlichen Teil unserer pädagogischen Arbeit ein.
Schnuppertage:
5-6 Wochen bevor die Eingewöhnung beginnt, bieten wir zwei bis drei Schnuppertage an. Bei diesen besucht uns das Kind mit einem Elternteil, um unseren Gruppenraum und unsere Spielsachen zu erkunden und zu erforschen. Es können erste Kontakte mit dem Personal und zu anderen Kindern geknüpft werden.
Eingewöhnung
Ab dem ersten Krippentag, arbeiten wir zur Eingewöhnung nach dem „Berliner Modell“.
Die Eingewöhnungsphase richtet sich nach dem Alter und den Bedürfnissen des Kindes. Sie kann vier bis sechs Wochen dauern.
In dieser sensiblen Zeit begleitet die Bezugsperson das Krippenkind und erlebt mit ihm gemeinsam den Alltag in der Krippe. Anfangs ist diese dem Kind nahestehende Person aktiv beim Kind, die Erzieher beobachten zurückhaltend, wie verschiedene Situationen (wickeln, füttern, schlafen, trösten, spielen…) in der Familie ablaufen, Vorlieben und Gewohnheiten des Kinder können so in den späteren Krippenablauf integriert werden. Durch regelmäßigen Austausch zwischen Eltern und dem Personal, lassen sich Vorlieben und Gewohnheiten des Kindes zu erfahren.
Im Laufe der Eingewöhnungsphase zieht sich der Elternteil langsam zurück und beobachtet aus zunehmender Entfernung das Kind. Die Bezugsperson verlässt anschließend zeitweise den Raum, sobald das Kind eine Beziehung zu einer oder mehreren Erziehern aufgebaut hat.
Nach einigen Tagen kann die Einrichtung vom Elternteil für kurze Zeit verlassen werden. Die Handynummer ist spätestens ab hier für das Personal der KiTa greifbar, um im Bedarfsfall jemanden erreichen zu können.
Als zusätzliches „Hilfsmittel“ zur leichteren Eingewöhnung, bitten wir Sie als Eltern, Fotos von sich, den Großeltern, Geschwistern, Lieblingskuscheltier oder anderer für das Kind wichtiger Personen oder Gegenstände mitzubringen.
Tagesablauf
Ein strukturierter Tagesablauf mit festen Ritualen und einem gleichberechtigten Tagesrhythmus bietet den Kindern Sicherheit und ermöglicht die Durchführung verschiedenster pädagogischer Angebote. Kleinkinder haben noch kein Zeitempfinden, daher ist es wichtig, dass sie einen strukturierten Ablauf kennenlernen. Das Ankommen, gemeinsame Mahlzeiten, der Morgenkreis, Wickeln, Schlafen, Spielzeit und abgeholt werden – all diese Abschnitte im Tagesablauf sind mit kleinen Ritualen verbunden, die ganz nach den Bedürfnissen der Kinder durchgeführt werden.
Ein Tag in der Krippe gliedert sich folgendermaßen:
| 7:00 Uhr bis 8:15 Uhr | Bringzeit |
Die Krippenkinder werden durch das Personal im Gruppenraum in Empfang genommen. Dabei kann sich das Gruppenteam mit den Eltern über aktuelle Vorkommnisse und Befindlichkeiten austauschen. Mit einem herzlichen und bewussten Begrüßen, wird das morgendliche Ankommen so entspannt wie möglich gestaltet.
| 08:15 Uhr bis 08:45 Uhr | Freispiel |
Die Krippenkinder haben hier Möglichkeit ihr Spielmaterial, Spielort und den Spielpartner frei zu wählen. Es bietet Platz zum Experimentieren, forschen und entdecken. So fördern wir bei den Kindern die Entwicklung des Selbstbewusstseins, der Selbständigkeit und der Selbstwirksamkeit. Zudem werden die sozial-emotionalen Bereiche der Kinder gestärkt.
| 08:45 Uhr bis 9:00 Uhr | Morgenkreis |
Durch das gemeinsame Aufräumen läuten wir den Morgenkreis ein. Diese Runde bietet uns Gelegenheit aktuelle Ereignisse, anstehende Aktionen und für die Kinder wichtige Themen, zu besprechen und zu behandeln. Dies geschieht durch:
– Gespräche
– Bilderbücher, Geschichten
– Fingerspiele
– Kreissspiele usw.
Dabei ist das gemeinsame Miteinander wichtig, das Gruppengefühl wird gestärkt und das Selbstbewusstsein des Einzelnen gefördert.
| 9:00 Uhr bis 10:00 Uhr | Brotzeit |
Die Kinder dürfen am großen Tisch gemeinsam ihre mitgebrachte Brotzeit essen. Zur Einstimmung wird ein Begrüßungslied gesunden und das Tischgebet gesprochen. Am Tisch ist uns als Personal wichtig, dass die Kinder:
– selbständig Teller und Tasse holen
– ihre Brotzeittasche vom Taschenwagen holen
– eigenständig ihre Brotzeit auspacken
– selbständig ihre Brotzeit essen
– sich an die Tischregeln halten und lernen, sich selbst das gestellte Getränk einzuschenken.
Durch das Beisammensein beim Essen erleben die Kinder ein Gemeinschafts- und Zugehörigkeitsgefühl. Hier können Kinder voneinander lernen und die Atmosphäre hierbei genießen.
| 10:00 Uhr bis 11:00 Uhr | Freispiel, Angebote, Turnen, Garten |
In dieser Zeitspanne finden unterschiedliche Aktivitäten statt, die vom pädagogischen Personal bedürfnisorientiert vorbereitet werden. Sie erstrecken sich von Turnen, Basteln, Malangeboten, Garten, Spaziergängen, über Experimente usw.
| 11:00 Uhr bis 11:30 Uhr | Wickeln und Toilettengang |
Je nach Bedarf und zu zusätzlich festen Zeiten, findet die Wickel-, und Toilettenzeit statt. Dieser „Gang“ soll für das Kind so angenehm wie möglich gestalten werden.
| 11 Uhr | oder Freispiel |
Die Krippenkinder haben die Möglichkeit zu kreativen und fantasievollen Spielen. Sie können sich die Spielecke, das Material und ihren Spielpartner individuell aussuchen.
| 11:30 Uhr bis 12:15 Uhr | Mittagessen |
Die Kinder dürfen gemeinsam das Mittagessen einnehmen. Für die kleineren Kinder bringen die Eltern z.B. Gläschen mit. Für die älteren Kinder gibt es ein warmes Mittagessen, das frisch von einem Caterer zubereitet und geliefert wird. Auch hierbei achten wir auf die Selbständigkeit der Kinder, der wir bei Bedarf unterstützend beistehen.
| 12:15 Uhr | Abholzeit |
Ab jetzt haben die Eltern die Möglichkeit ihr Kind abzuholen. Dabei können sie sich kurz mit dem Personal über den Tag in der Krippe austauschen. Die späteste Abholzeit ist 15:00 Uhr
| Ab ca. 12:15 Uhr – 13:45 Uhr | Schlafenszeit |
Beim Schlafen richten wir uns nach den Bedürfnissen der kleinen Kinder. Kleinkinder benötigen viel Schlaf. Die Schlafrituale werden individuell gestaltet. Nach dem Mittagessen werden sie auf die Toilette begleitet, ggf. gewickelt, danach dürfen sie sich im Schlafraum zur Ruhe legen. Jedes Kind hat hier sein eigenes Bettchen, ausgestattet mit seinem Kuscheltier bzw. Schmusetuch. Das erleichtert das Einschlafen.
Für die älteren Kinder, die keinen Mittagschlaf mehr benötigen, findet eine Ruhezeit statt. In dieser Zeit können sich die Kinder leise beschäftigen, z.B. puzzeln, malen oder Bücher ansehen. Sie haben aber auch die Möglichkeit, sich auf Kuschelmatten zurückzuziehen und auszuruhen.
| 13:45 Uhr bis 15:00 Uhr | Abholzeit und Freispiel |
Je nach Abholzeit, bereiten sich die Kinder auf das Eintreffen der Eltern vor. Nach einer abschließenden Freispielzeit, räumen die Kinder gemeinsam mit dem Personal das Gruppenzimmer auf und verabschieden sich mit einem kurzen Austausch in der Garderobe von den Erziehern.